Rosskastanie Bedrohter Begleiter

Die Rosskastanie (Aesculus) gehört anderes als die ebenfalls in Europa heimische Edelkastanie zur Familie der Buchen (Seifenbaumgewächse). Zu unterscheiden ist die gewöhnliche Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) mit ihrem weißen Blütenstand von der Roten Rosskastanie (Aesculus pavia). Der Baum ist auf der Nordhalbkugel beheimatet und in Westeuropa seit 500 Jahren ansässig. In Deutschland findet man den Baum häufig in Parks und in Alleen.

Die Kastanien – Früchte des Baum
Die Blattspreite des auch als „Gemeine Kastanie“ bekannten Laubbaum sind fingerförmig gefiedert. Sie gliedern sich gegenüber in bis zu zehn Fiederblätter an einem Stiel. Der Blattrand ist gesägt bis gezahnt. Ab 15 Jahren wird eine Kastanie geschlechtsreif. Die Blütezeit des Baum des Jahres 2005 ist zwischen Mai und Juni. Markant sind die großen weißen oder roten Blütenstände mit einzelnen Kelchen. Die rote Version ist durch eine spätere Kreuzung entstanden.

Die größte Bekanntheit der Kastanie haben sicherlich die zwei bis sieben Zentimeter großen Kapselfrüchte. Gemein werden diese Früchte auch gerne als „Kastanie“ bezeichnet, obwohl hiermit eigentlich der Baum gemeint ist. Die Kastanien sind in eine leicht stachelige, grüne Hülle gekleidet. Im Herbst fallen diese vom Baum und hierbei öffnet sich nicht selten der braune Samenkörper mit seiner hellbraunen, runden Stelle.
Wachstum und Schädlinge der Rosskastanie
Kastanien können bis zu 30 Meter in die Höhe wachsen und bei optimalen Bedingungen 300 Jahre alt werden. Zu schaffen macht den Bäumen jedoch die Rosskastanien Miniermotte, ein Schmetterling, der sich ausschließlich in den Blättern des Baumes entwickelt. Entdeckt wurde Sie 1984 in Mazedonien. Heute ist Sie in ganz Mitteleuropa anzutreffen. Die Fraß Gänge der Larven führen zu einer Braunfärbung und Welken der Blätter. Hierdurch wird die Photosynthese unterbrochen und der Baum massiv geschwächt, da somit weniger Nährstoffe aufgenommen werden können.
Verwendung der Früchte
Die Kastanie ist nicht nur ein wichtiger Lebensraum und Schattenspender für Tiere, ihre Kastanien haben auch einen nützlichen Wert. So werden die Früchte der Rosskastanie in der traditionellen Medizin verwendet, um Venenleiden und Krampfadern zu behandeln. Auch als natürliches Schmerzmittel haben die Rosskastanien Extrakte eine lange Geschichte. Doch essbar sind die Kapselfrüchte hingegen nicht. Zwar sind sie für Wildtiere wie Hirsche und Wildschweine genießbar, für Menschen sind sie jedoch giftig. Dafür kann man jedoch die Kastanien des nahen Verwanden essen. Die Früchte der Edelkastanie oder Esskastanie werden auch Maronen genannt und zu Weihnachten geröstet auf den Märkten zum Verzehr angeboten.